St. Petersburg Info

Börsenbrücke

Die Börsenbrücke verbindet über die Malaya Newa die Wassiljewski-Insel mit der Petrograder Seite. Auf den gusseisernen Gitterrosten des Brücken-Geländers sind Dreizacke des römischen Gottes Neptun dargestellt. Sie betonen den Status von St. Petersburg als Meereshauptstadt Russlands.

Bei der Börsenbrücke handelt es sich um eine bewegliche Metallbrücke mit fünf Spannweiten eines Schiebeöffnungssystems, sowie mit einer einstellbaren Spannweite in der Mitte. Die einstellbaren Spannweiten bestehen aus vollverschweißtem Metall und öffnen sich zweiflügelig mit einer festen Drehachse. Der Antrieb ist elektromechanischen und die Gegengewichte sind klappbar. Dies ist eine der wenigen beweglichen Brücken in St. Petersburg, bei denen dieser bewährte Mechanismus bis heute erhalten blieb. Die meisten Brücken haben bereits auf ein modernes Hydrauliksystem umgestellt.

Der verstellbare Mechanismus der Börsenbrücke hat weltweit keine Analogien: Zu Beginn der Brückenöffnung, öffnet sich die Brücke um 15 Zentimeter und die Flügel rollen voneinander weg. Der Schwerpunkt des Flügels wird verändert, was das weitere Öffnen erheblich erleichtert.

Geöffnete Börsenbrücke
Geöffnete Börsenbrücke

Die erste Überfahrt auf dieser Brücke war bei der feierlichen Eröffnung am 09.04.1894 möglich. Der Ingenieur Nikolai Mazurov entwickelte damals eine Brücke mit 25 Spannweiten. Die imposante Brücke zog sich mit 326 Meter Länge und 21 Metern Breite über die Malaya Newa. Für die Durchfahrt der Schiffe wurde die Brücke mittels Handwinden mittig geöffnet.

Über 30 Jahre blieb die Brücke aus Holz, bis sie 1917 gründlich repariert wurde. 1930 wurden bei der nächsten Überholung die Holzrahmen der einstellbaren Spannweite durch Metallrahmen ersetzt. Manuelle Winden zur gleichen Zeit durch elektrische Mechanismen ersetzt.

Im Oktober 1918 wurde die Börsenbrücke in Stroitelsky Brücke (Bauarbeiter-Brücker) umbenannt bis zum Jahr 1989, als die Brücke ihren historischen Namen wieder annehmen durfte.

In den Sowjetjahren wurde die Börsenbrücke mehrfach renoviert und im Jahre 1960 sogar noch mal neu gebaut, in dem man die Achse der Brücke um 70 Meter stromabwärts der Kleinen Newa verlegt hat. Die Länge der Brücke wurde verringert, dafür hat man aber die Breite vergrößert.

1997 wurden dann die Straßenbahnschienen von der Brücke entfernt und im Jahr 2014 folgte eine moderne Nachtbeleuchtung auf der Börsenbrücke.

Die Lage der Brücke ist ideal, denn von der Brücke aus öffnet sich das beeindruckendste Panorama über die Newa, das Palastufer und zur Peter-und-Paul-Festung. Nicht ohne Grund, zählt die Aussicht von der Börsenbrücke zu einer der schönsten in Venedig des Nordens.