Der 16. Mai 1703 gilt als der Gründungstag St. Petersburgs.
An jenem Tag wurde mit den Bauarbeiten der Festung auf der Haseninsel im sumpfigen Newa-Delta begonnen. Zehntausende Leibeigene, die in Hütten hausten, errichteten Erdwälle, die wenige Jahre später durch Steinmauern ersetzt wurden.
Nachdem Peter der Große die Schweden besiegt hatte, sollte der neugewonnene Zugang Russlands zur Ostsee gesichert werden.
Bei dem Bau der Festung starben mehr als 100.000 Menschen aufgrund von Fieber, Seuchen und Entkräftung.
Schon kurz nach ihrer Fertigstellung diente die Festung (Trubezkoi-Bastion), die nie militärisch zum Einsatz kam, von 1872 bis 1924 als Gefängnis für Gegner des Zarenregimes und nach der Revolution von 1905 für politische Gefangene.
Dostojewski wurde hier inhaftiert, bevor man ihn nach Sibirien deportierte.
Der Bruder Lenins verbrachte nach seinem Attentatsversuch auf den Zaren die letzten Tage vor seiner Hinrichtung in diesem Gefängnis.
Doch Zeiten ändern sich. Im Inneren befindet sich heute ein Museum mit Fotos und detailliertem Gefängnisleben
Heute kommen die Petersburger zum Sonnenbaden auf die Festung. Bei den ersten Strahlen der Frühlingssonne ist der schmale 350 Meter lange Sandstrand vor den Festungsmauern mit Sonnenanbetern gefüllt.
Von hier aus kann man einen wunderschönen Blick auf das Palastufer der anderen Seite der Newa.
Die prächtige Peter-Paul-Kathedrale beherbergt die Grablege der Zarenfamilie und ist das schönste Bauwerk der Festung.
Sie ist ein Meisterwerk des Architekten Trezzini und befindet sich in der Mitte der Festung. Mit ihrem Markenzeichen, der goldenen Turmspitze, ist sie nicht zu verfehlen.
Das angrenzende zweistöckige Kommandantenhaus südlich der Kathedrale wurde 1746 errichtet. Hier befand sich damals eine Art Gericht. Die politischen Gefangenen wurden verhört und von den Festungskommandanten schließlich verurteilt.
Heute ist hier eine Zweigstelle des „Museums der Geschichte St. Petersburgs“ untergebracht. Gezeigt werden Kunsthandwerk und Kuriositäten mit ständigen Wechselausstellungen.
Der kleine klassizistische Pavillon links vor der Kathedrale ist das Bootshaus. Hier bewahrte Peter der Große ab 1723 sein erstes Boot aus seiner Jugendzeit, auf dem er das Segeln erlernt hatte, auf. „Der Großvater der russischen Marine“ kann heute im Marinemuseum betrachtet werden.
Etwas östlich der Kathedrale befindet sich die Statue Peters des Großen, bei der er auf einem Stuhl sitzend dargestellt ist. Sie stammt aus dem Jahre 1991 und wurde von dem russischen Bildhauer Michail Schemjakin geschaffen.
Die Bronzefigur weist Ähnlichkeiten mit der von Rastrelli im Jahre 1725 entworfenen Wachsfigur. Allerdings ist der Kopf des Zaren bei Schemjakin verglichen mit dem restlichen Körper viel zu klein ausgefallen und auch bei den Fingern passen die Verhältnisse nicht, sie sind viel zu lang. Viele Besucher lassen sich neben ihm fotografieren.
Zu der Peter-Paul-Festung gehören sechs Tore. Das Haupttor der Festung bildet das Peterstor. Die allegorischen Basreliefs über dem Torbogen symbolisieren die Feier und den Sieg über die Schweden. Der Doppelköpfige Adler ist das Wappen des russischen Zarenreiches.
Das Ingenieurhaus liegt im Osten der Festung, gleich links hinter dem Peterstor.
Das Gebäude aus dem Jahre 1749 war einst Ort der zaristischen Verwaltung für Militärbauten.
Heute beherbergt das Haus verschiedene Ausstellungen des alltäglichen Lebens in Sankt Petersburg vor der Revolution.
Der Besucher kann hier Zimmer komplett anderer Zeiten besichtigen, die mit Ballmasken, Kleidung, Leuchten, Photoapparaten, alten Plattenspielern, ersten Schreibmaschinen, Telefonen und vielem mehr ausgestattet sind.
Der Münzhof liegt gegenüber der grandiosen Kathedrale. Er stellt heute noch, wie auch schon zu Zeiten Peters des Großen, Militärsorden, Medaillen und Sondermünzen her. Leider kann er nur von außen betrachtet werden. Für Besucher ist er nicht zugänglich.
Im südlichen Teil der Festung zur Großen Seite hin, wurde die Naryschkin-Bastion errichtet, von wo aus seit dem 18. Jahrhundert täglich mittags um Punkt 12 Uhr eine Kanonenkugel abgefeuert wird. Diese Tradition ist auch heute noch ein Highlight für viele Touristen.
Vor der Peter-und-Paul-Festung befindet sich ganz im Osten der Haseninsel, links von dem Johannestor gelegen, das Museum für Raumfahrt, dass seit 1973 hier eingerichtet ist.
Hinter diesen Mauern war eines der ältesten Laboratorien für Raketentechnik aus den dreißiger Jahren beherbergt.
In dem Museum erfährt der Interessierte einiges über die Geschichte der Entwicklung der einheimischen Raketentechnik und Raumfahrt.
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