Nikolaus, geboren am 06. Juli 1796, war einer der Söhne (der dritte) des Zaren Paul I. und seiner Gemahlin Zarin Maria Fyodorowna.
Er starb am 02. März des Jahres 1855.
Im Jahre 1817 wurde er mit der Preußischen Prinzessin Frederica Luisa Charlotte Wilhelmine, die nach der Annahme des Russisch-Orthodoxen Glaubens in Alexandra Fyodorowna umbenannt wurde, vermählt.
Die beiden hatten 7 Kinder, unter ihnen der zukünftige Zar Alexander II.
Nach Alexanders I. plötzlichem Tod war eine Zeit lang sehr unklar, wer die Thronfolge antreten sollte.
Der zweitälteste Bruder Konstantin, der glücklich und verheiratet in Polen lebte und bewusst auf den Thron verzichtete, oder der jüngste und beim Volke unbeliebtere Nikolaus, der ebenfalls nicht scharf auf den Thron war.
Diese Verwirrung aber schuf die Gelegenheit zu einer Revolution, die von jungen Offizieren und ihren Gefährten geplant wurde. Es sollte die erste Revolution in der russischen Geschichte sein.
Während den Napoleon-Kriegen in Frankreich nestelten sich diese Revolutionsideen bei den jungen russischen Offizieren ein. (Frankreich hatte bereits 1789 die „Französische Revolution“ durchlebt)
Der Thron ging schließlich an Nikolaus I., der den Ruf als autokratisch sturer Esel hatte.
Am 26. Dezember 1825 erzählten die Offiziere den Soldaten, dass Nikolaus I. versuche, Konstantin um die Thronfolge zu betrügen.
Auf Drängen der Offiziere schrien die Truppen: „Konstantin und Verfassung!“.
3000 Soldaten verweigerten daraufhin dem neuen Zaren den Treueeid.
Dieser Aufstand wurde mit Kanonen beschossen und schließlich niedergeschlagen.
Nikolaus I. nahm selbst an den Untersuchungen teil und es gelang ihm, den Aufrührern ein volles Geständnis zu entlocken.
In den monatelangen Nachuntersuchungen, die noch folgten, wurden um die sechshundert Personen verhaftet und hunderteinundneunzig in einen Prozess verwickelt. Fünf Organisatoren wurden zum Tode verurteilt.
Der Dekabristen-Aufstand bestärkte den reaktionären Nikolaus I. in seiner Überzeugung, dass Russland mit eiserner Hand regiert werden müsse.
Der Zar organisierte Polizeitruppen, die rigorose staatliche Kontrollen ausübten und im ganzen Land agierten.
Das Aufkeimen revolutionärer Ideen unterband man durch strenge Pressezensur.
Gleichzeitig wurde es Russen verboten, ins Ausland zu reisen und den Ausländern erschwerte man die Einreise.
Diese neue Unfreiheit bewirkte, dass sich sämtliche Organisationen der intellektuellen Oberschicht zusammenschlossen.
Am 19. August 1851 fuhren der Zar und seine Familie als erste Fahrgäste auf der fertigen Eisenbahnstrecke von Sankt Petersburg nach Moskau.
Am 01. November des gleichen Jahres wurde der Zugverkehr für die Bevölkerung eingeführt.
Zu Beginn seiner Herrschaft erwarb Nikolaus I. ein von den Christen bewohntes Teilgebiet Armeniens, das zu Persien gehörte. Er errang auch einen Sieg über die Türken.
Der Zar befreite damals die Griechen aus der Türkenherrschaft und annektierte fast den gesamten Kaukasus. Dies erwies sich als sehr kräftezehrend.
1831 beschwor der Aufstand in Polen, der aber niedergeschlagen wurde, eine Krise herauf.
Im Jahre 1849 intervenierte Russland in Ungarn.
In den Jahren von 1853 bis 1856 erlebte Nikolaus I. im Krimgebiet, wo sich Russland einer Allianz von Engländern uns Franzosen gegenüberstellen musste, die durch die russischen Expansionsgelüste alarmiert wurden und der Türkei zur Hilfe eilten, hingegen ein militärisches Fiasko.
In drei Jahrzehnten einer despotischen Regierung war es Nikolaus I. nicht gelungen, jene Unruhen zu unterdrücken, die mit dem Dekabristen-Aufstand ihren Ausgang genommen hatten.
Das Land war verarmt, die Verwaltung rückständig, verdorben und voller Furcht vor einem Aufstand der Leibeigenen.
Die innere Schwäche Russlands führte auch zu jener schweren Niederlage im sogenannten Krimkrieg, in den Nikolaus I. sein Land verwickelt hatte.
Noch während des Krieges musste Alexander II. nach dem Tod seines Vaters das schwere Erbe antreten und sich demütigende Friedensverträge aufzwingen lassen.
Nikolaus I. starb im März 1855.
1859 wurde in der Mitte des Isaaks-Platzes ein Denkmal für ihn enthüllt.
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