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Peter III.

Lucas Conrad Pfandzelt. Porträt des russischen Kaisers Peters III. 1761
Lucas Conrad Pfandzelt. Porträt des russischen Kaisers Peters III. 1761

Geburts- und Sterbetag

Karl Peter Ulrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, wurde am 21. Februar 1728 in Kiel geboren. Am 17. Juli 1762 stellte man seinen Tod fest.

Familienverhältnisse

Peter III. war der Sohn von Anna Petrowna, der Tochter Peters des Großen, und Karl Friedrich von Holstein-Gottorf.

Das Leben des Zaren

Der Junge hatte viel unter den Methoden seines Erziehers, der ihn oft bis aufs Blut peitschte, leiden müssen.

Mit 17 Jahren wurde er Großherzog von Holstein.

Seine Tante Elisabeth holte ihn von Holstein nach Russland, änderte seinen Namen und zwang ihn, den orthodoxen Glauben anzunehmen.

Peter verabscheute alles, was die Zarin tat. Er liebte Holstein und verabscheute Russland.

Der stete innere Widerstand erschütterte die schwache Gesundheit des Jungen, sodass seine geistige Entfaltung zum Stillstand kam.

Vergeblich versuchte man ihm einiges Wissen beizubringen, er jedoch sträubte sich dagegen und beschäftigte sich lieber mit Spielsoldaten und verurteile Räte, die er auch hinrichten ließ.

Historiker stellten fest, dass er zeitweise das Bild eines Geisteskranken bot.

Jedoch die Annahme, Peter III wäre ein Irrsinniger Kindskopf ist falsch, er war ein aufgeschlossener Reformer mit sozialem Gewissen. Während seines Regierungszeitraums von einem halben Jahr, hat er 200 Gesetze aufgestellt und zum Teil in Kraft gesetzt, z.B.:

  • Bildungspflicht für alle Kinder
  • Abschaffung der Salzsteuer
  • Religionsfreiheit
  • Maßnahmen zur Bauernbefreiung

Elisabeth hatte von Anfang an den Plan, Peter III. mit der zukünftigen Katharina II. zu verheiraten.

Obwohl sich Peter III. dagegen wehrte, konnte er dies nicht verhindern.

Die Ehe der beiden verlief katastrophal.

Anna Rosina de Gasc. Kaiser Peter III. mit seiner Familie. 1756
Anna Rosina de Gasc. Kaiser Peter III. mit seiner Familie. 1756

Laut Gerüchten am russischen Hof, plante Peter III, nach seiner Krönung, Katharina aus dem Weg zu schaffen, um dann seine Kurtisane Gräfin Elizaweta Romanowa Woronzowa (1739-1792) zur neuen Zarin zu ernennen.

Im Jahre 1762 bestieg Peter III. den Thron. Man merkte ihm seine Unfähigkeit zur Herrschaft deutlich an.

Peter III., der ein großer Verehrer Friedrichs des Großen war, unterzeichnete gleich nach der Annahme der Thronfolge einen Friedensvertrag zwischen Russland und Preußen. Er ließ sich auf einen Krieg gegen Dänemark ein, um ein paar Quadratkilometer Boden für seine alte Heimat Holstein zu gewinnen.

Die Verschwörung und der Tod

Katharina hatte auf den Sturz ihres Gemahl, wie sie selbst schrieb, bereits seit seiner Thronbesteigung abgezielt.

Katharina habe zum Zwecke der Rechtfertigung ihrer eigenen Machtbesessenheit, den Ruf ihres Gattens planmäßig und hinterrücks durch falsche Behauptungen verunreinigt.

Nach einer nur sechs Monate andauernden Regierungszeit wurde Peter III. von einem Coup der kaiserlichen Garde unter dem Befehl Alexej Orlows, des Bruders von Grigorij Orlow, dem Geliebten Katharinas, vor dem kaiserlichen Domizil in Gewahrsam genommen.

Es kam zu keiner Auseinandersetzung. Der Zar diktierte seiner treuen Holsteiner Garde, nicht zuerst zu schießen. Peter der sich nicht wehrte, wurde kurzerhand verhaftet und in das ca. 40 km südwestlich von St. Petersburg gelegene alte Jagdschloss Ropscha gebracht, wo er von den vier Brüdern Grigorij Orlows und einigen anderen Rebellen bewacht wurde und am 6. Juli eines gewaltsamen Todes, wahrscheinlich durch die Hände Alexej Orlows, starb.